Offiziell sind die Zahlen der Hartz-IV-Empfänger seit 2018 rückläufig. Allerdings ist diese Entwicklung mit Vorsicht zu genießen. Gesetzesänderungen haben 2021 zu einem sprunghaften Anstieg der Privatinsolvenzen geführt (Gesetz zur Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens). 2022 wird weltweit mit einer starken Zunahme von Firmeninsolvenzen gerechnet, was insgesamt die Zahl der Hartz-IV-Empfänger steigen lassen dürfte.
Was man in der Schule nicht lernt
In der Schule lernt man keine Strategien, um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Direkt damit verbunden sind viele Freiheiten. Beispielsweise die Freiheit nicht arbeiten zu müssen, sich seinen Wohnort in der Welt aussuchen zu können oder seine Zeit mit Dingen zu verbringen, die einen interessieren. Es scheint fast so, als hätten die Verantwortlichen des Lehrplans kein Interesse daran, unabhängige und freie Bürger auszubilden. Die Hauptstrategie für finanzielle Freiheit beinhaltet die Schaffung passiven Einkommens, also Einkommen, für das man selber nicht arbeiten muss. Eine dieser passiven Einnahmequellen sind Mieteinkünfte. Nicht ohne Grund werden weltweit ständig irgendwo Immobilien gebaut. Zum Beispiel Neubauprojekte Horgen in der Schweiz lassen Hartz-IV-Empfänger träumen.
Was hat Neubau mit Hartz-IV zu tun?
Zugegeben reichlich wenig, wenn wir von unserem derzeitigen Gesellschaftssystem ausgehen. Aber mal angenommen, wir dürften das System neu gestalten. Vielleicht wäre es eine Überlegung wert, den Hartz-IV-Empfängern statt Miete, die Kreditrate für eine Immobilie zu zahlen. Neu ist der Gedanke nicht. Leider werden sinnvolle Ideen durch Neid- und Missgunst-Argumente im Keim erstickt. Die gängigsten Sätze sind dabei „Fürs Nichtstun soll der auch noch eine Wohnung bekommen?“ oder „Das wäre ungerecht den Arbeitenden gegenüber, die keine Wohnung bekommen“.
Wohnung fürs Nichtstun
Der erste Satz lässt sich relativ leicht aus dem Weg räumen. Egal ob Miete oder Kreditrate, beides muss bezahlt werden. Die Frage ist doch, wer bekommt das Geld und wer profitiert am Ende. Profitieren die, die bereits etwas haben, wie die Vermieter, oder der, der nichts hat. Der Vermieter arbeitet für die Miete schließlich auch nicht. Ist es also gerechter, dem Vermieter Geld zu geben als dem Hartz-IV-Empfänger, oder entspringt diese Einstellung lediglich dem Leistungsdenken unserer Gesellschaft? An dieser Stelle sei bemerkt, dass auch Vermieter oftmals nichts für ihre Immobilie geleistet haben (Erbschaft).
Ungerecht den Arbeitenden gegenüber
Dem zweiten Satz ist durchaus etwas abzugewinnen. Legt man jetzt das Thema beiseite oder versucht man Wege zu finden, diese Ungerechtigkeit abzumildern oder sogar gänzlich zu entfernen? Auch hier muss man die Vorstellungen, die in den Köpfen vorherrschen, etwas zurechtrücken. Es ist nicht zwangsläufig davon auszugehen, dass der Staat, die gesamte Immobilie finanziert. Schließlich streben wir eine Wiederbeschäftigung der Hartz-IV-Empfänger an. Man könnte auch überlegen, ob sowohl der Kredit als auch die Immobilie an eine Wiederbeschäftigung gekoppelt ist. Wichtig ist es jedoch, über sinnvolle Themen ohne Neid und Missgunst zu diskutieren. Ideen für eine Umsetzung gäbe es reichlich. Zur Erinnerung sei die Frage gestellt, ob ein unabhängiger und freier Bürger Ziel unseres Bildungssystem ist.
Welche Verbesserungen wären zu erwarten?
Ob es gesamtgesellschaftlich Verbesserungen gäbe, ist schwer vorherzusagen. Fakt ist jedoch, dass die deutsche Bevölkerung im europäischen Vergleich wenig verdient, hoch verschuldet ist und wenig Wohneigentum besitzt (vorletzter Platz). Dies sind viele Gründe, um über Hartz-IV und ein Haus in Horgen nachzudenken.